Rasenpflege: Infos für Experten


 

Fachmännische Rasenpflege

Sanden 

Nachsaaten 

Vertikutieren

Aerifizieren

Schlitzen 

Sanden 

Für stark belastetete und verdichtete Rasenflächen mit hohem Feinerde-Anteil

Bei sehr stark belasteten und verdichteten Rasenflächen sowie auf Böden mit hohem Feinerde-Anteil ist das Besanden eine begleitende Maßnahme. Der Sand erhöht das Porenvolumen und sorgt damit für ein erhöhtes Umsetzungsvermögen. In gut durchlüfteten und biologisch aktiven Substanzen kann sich kaum Filz bilden. Alle Bedingungen, die fördernd auf die Mineralisierung der organischen Substanz wirken, tragen zur Minderung der Filzschicht bei. Für die Besandung sind etwwa zwei bis drei kg/m³ notwendig, bei über einen Zentimeter starken Filzschichten ist ein mehrmaliges Aufsanden angebracht.

Topdressing für DIN-Sportplätze oder Golfgreens

Auf sandreichen Rasenflächen, zum Beispiel DIN-Sportplätzen oder Golfgreens, hat sich ein so genanntes Topdressing bewährt. Topdressing-Material ist kein reiner Sand, sondern ist mit nicht genau festgelegten Mengen Torf, Kompost, Feinerde sowie häufig mit Kalk und Dünger versetzt. Bei Verwendung organischer Materialien ist darauf zu achten, dass sie frei von Schädlingen, Krankheiten und Samen unerwünschter Pflanzen sind. Von Vorteil ist eine vorbeugende Entseuchung.

Das Topdressing sorgt für: 

  • eine verbesserte Bodenstruktur und die Nährstoffnachlieferung
  • ein Ausgleichen von unebenen Flächen
  • eine elegante Methode zur Nachsaat durch Beimischung von Grassamen 

Nachsaaten

Bei geschädigten und lückigen Rasenflächen

Schäden an Rasenpflanzen können durch vernachlässigte oder unsachgemäße Pflege, aber auch durch verschiedene andere Ursachen entstehen. 

Dazu zählen insbesondere: 

  • zu starke Belastung
  • natürliche Abnutzung
  • Strapazierung bei Nässe
  • mutwillige Zerstörung 

Maßnahmen: Vertikutieren und Nachsaat

Als erste Maßnahme wird ein extrem tiefer Schnitt mit Abräumen des Mähgutes vorgenommen. Dadurch wird die Konkurrenzkraft des Altbestandes etwas eingeschränkt. Um dem Samenkorn Bodenschluss als Voraussetzung für die Keimung zu ermöglichen, sollte der Boden aufgerissen werden, zum Beispiel durch scharfes Vertikutieren.

Jetzt erfolgt die Nachsaat zum Beispiel mit Kiepenkerl Majestic Aktiv oder einer Regenerationsmischung. Bei einer Mischsaat ist besonders darauf zu achten, dass die einzelnen Arbeitsgänge in schneller Folge erledigt werden: Das heißt Kurzschnitt, Aufreißen des Bodens und Einsaat sollten möglichst rasch hintereinander durchgeführt werden, um die geschaffenen günstigen Bedingungen auszunutzen. Auch bei der Nachsaat kann ein Andrücken, das allerdings infolge der horstartigen Pflanzen im Altbestand schwierig ist, sehr nützlich sein. 

Es eilt? 

In eiligen Fällen verwenden Sie bitte Fertigrasen. Im Normalfall werden lückige Rasennarben jedoch durch Nachsaaten ersetzt. 

Vertikutieren 

Bei stark fortgeschrittener Filzbildung

Ist die Rasenfilzbildung schon zu weit fortgeschritten, muss durch Vertikutieren Abhilfe geschaffen werden.

Es hat in erster Linie die Aufgabe, eine bestehende Filzschicht zu beseitigen oder zu verringern. Gleichzeitig dient es der Verbesserung der Rasenzusammensetzung, weil vor allem unerwünschte breitblättrige Kräuter und flachwurzelnde Gräser wie Jährige Rispe geschädigt und Gräser mit Ausläufern durch Anregung der Seitentriebbildung gefördert werden. Der Rasen sollte vor dem Vertikutieren trocken sein und auf zwei bis drei Zentimeter geschnitten werden, damit die Vertikutiermesser auch wirklich die Filzschicht eindringen und diese zerschneiden. Wichtig sind ein enger Messerabstand, schnell rotierende, möglichst scharfe Schlitzmesser, die schneiden und nicht nur reißen, und ein schweres, genügend Druck erzeugendes Gerät. Damit können im Abstand von zwei bis drei Zentimetern auf ebenen Flächen etwa fünf bis 15 Zentimeter tiefe Rillen geschnitten werden. Der unter der Filzschicht liegende Boden sollte nur leicht angeritzt werden. Bei erfolgreichem Vertikutieren dicker Filzschichten können mehr als ein kg/m³ zu entfernendes Material herausgeschnitten werden.

Einmal jährlich vertikutieren reicht in der Regel aus

Allgemein reicht eine Vertikutiermaßnahme jährlich aus. Der beste Termin zur Durchführung liegt im Frühjahr und Spätsommer. Nach dem Vertikutieren ist eine Nachsaat besonders effektiv. 

Aerifizieren 

Pflegemaßnahme, um Verdichtung, Verfilzung und mangelnder Belüftung vorzubeugen

Als Aerifizieren bezeichnet man das Einstechen von sieben bis 16 Zentimeter tiefen Löchern in die Rasentragschicht. Die Pflegemaßnahme wird gegen Verdichtung, Verfilzung sowie bei mangelnder Belüftung durchgeführt. Aerifiziert wird am vorteilhaftesten während der Hauptwachstumszeit des Rasens, auf stark belasteten Flächen mehrmals jährlich. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn der Boden leicht feucht ist.  

Schlitzen 

In Frühjahr und Herbst

Das Schlitzen erfolgt mit dreieckigen Messern, die in eine Tiefe von 75 bis 100 Millimetern in den Boden schneiden und Schlitze von zehn bis 20 Zentimetern Länge und drei bis fünf Millimeter Breite hinterlassen. Die Geräte werden im Frühjahr zu Beginn der Hauptwachstumszeit und im Herbst zum Ende der Vegetationsperiode eingesetzt und eignen sich für die meisten Rasenarten. 

 

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